Einladung zum Thementag: Wohnungslose Menschen treffen Kirche

In ländliche Gebieten fehlt es im Gegensatz zum städtischen Raum oft an Begegnungsräumen und Internetzugängen für Wohnungslose.

Vernetzen - etwas bewegen - besser machen

Wohnungslosen Menschen fehlen die grundlegenden Ressourcen, um sich gesellschaftlich zu beteiligen. Es fehlen Räume zum Treffen, Internetzugang, Kontakte und letztlich Geld. In den großen Städten gibt es ein Netz an Unterstützungsmöglichkeiten für wohnungslose Menschen. Dort können Räume und Internetzugänge in Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Im ländlichen Raum fehlt es an diesem „Netz-Werk“.

Ein Thementag am Samstag 17. September, von 9.00 bis 15.00 Uhr
in der ehemaligen Jugendbildungsstätte Neetze (Lüneburger Straße 10, 21398 Neetze) lädt zum gemeinsamen Denken ein: "Es gibt viel ehrenamtliches Engagement in den Kirchengemeinden. Kann hier ein Unterstützungsnetzwerk von Ehrenamtlichen und Wohnungslosen entstehen? Kann wohnungslosen Menschen Mut gemacht werden, in einem solchen Netzwerk mitzuarbeiten? Diese Fragen möchten wir mit Vertretern der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen und Haupt- und Ehrenamtlichen aus dem Kirchenkreis Lüneburg erörtern und Handlungsansätze erarbeiten", erklären Christian Cordes, Superintendent im Ev.-luth. Kirchenkreis Lüneburg, Michael Elsner, Vorstand im Lebensraum Diakonie und Uwe Eger, Vorstand der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen.

Ideen, die am Thementag entstehen, sollen im Anschluss modellhaft umgesetzt und als gute Praxis allen Kirchengemeinden in Deutschland als Anregungen zur Verfügung gestellt werden.

Machen Sie mit! Seien Sie dabei und helfen Sie mit, mit Ihren Ideen und Ihrem Engagement diese Welt vielleicht ein wenig besser zu machen. Ihre Anmeldung bitte per E-Mail an: kontakt@wohnungslosentreffen.org

Pastor Dr. Felix Leibrock, selbst ehemaliger Obdachloser, führt an diesem Tag ins Thema ein: „2012 bin ich wieder in meine alte Studienstadt München gezogen. Zweieinhalb Jahre lang habe ich keine Wohnung gefunden. Insgesamt neun Mal habe ich in dieser Zeit möblierte Zimmer bezogen. Warum ich so oft wechseln musste, spiegelt sich in meinem am 1. Juli 2019 erschienenen Buch. Längere Zeit habe ich auf einer Notfallliege in einem Büro übernachtet und im Hauptbahnhof oder in einem Fitnessstudio geduscht. Auch einige Tage auf der Straße waren dabei.

Ablauf des Tages

9.30 Uhr Ankommen bei Kaffee, Tee und Keksen

10.00 Uhr Uwe Eger aus dem Vorstand: Vorstellung der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V. und des Anliegens

10.30 Uhr Vortrag Felix Leibrock: „Nur im Dunkeln leuchten die Sterne – Erfahrungen aus der Obdachlosigkeit in einer sehr reichen Stadt“

12.00 Uhr Plenum: Sammeln von Themen und Anliegen

12.30 Uhr Gemeinsames Mittagessen

13.00 Uhr Organisation der Arbeitsgruppenphase

13.15 Uhr Drei Arbeitsgruppen zu den gesammelten Themen und Anliegen

14.45 Uhr Plenum: Ergebnissicherung und Verabredungen

15.00 Uhr Ende der Veranstaltung

Verein Selbstvertretung wohnungsloser Menschen

Unerhört – so lautet die öffentliche Kampagne der Diakonie Deutschland. Unerhört – das sind die Menschen, die eine existenzbedrohende Erfahrung gemacht haben als sie ihre Wohnung verloren haben.

Als wenn das nicht genug wäre, verloren sie noch die Achtung der Anderen, erlebten und erleben Vorbehalte und Ausgrenzung.

Um gehört zu werden, um als Bürger wahrgenommen zu werden, um über die Zustände auf der Straße zu sprechen und gehört zu werden, um sich selbst als Experten in eigener Sache für Veränderungen Gehör zu verschaffen, haben sich wohnungslose und ehemals wohnungslose Menschen im Verein Selbstvertretung wohnungsloser Menschen zusammengeschlossen.

 

 

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